Der hier porträtierte Gustav Adolf Hupfeld (1823 - 1897) war ein hochrangiger Politiker und seit 1895 Ehrenbürger der Stadt Kassel. Nach dem Abitur in Fulda und einem Jura-Studium in Marburg arbeitete er als Referendar und Anwalt in Kassel, Fulda und Hünfeld. 1885 wurde er Vorsitzender der Anwaltskammer Kassel und 1893 geheimer Justizrat. Zugleich engagierte er sich politisch und gilt als einflussreicher nationalliberaler Politiker, der die preußische Annexion Kurhessens 1866/67 entschieden befürwortete. Er bekleidete diverse kommunalpolitische Ämter, z.B. im Kurhessischen Kommunallandtag des preußischen Regierungsbezirks. Außerdem war er Aufsichtsratsmitglied des Vorläufers der Kasseler Bank, dem „Creditverein zu Cassel“.
Gustav Adolf Hupfeld verstarb am 9. April 1897 und wurde auf dem Hauptfriedhof in Kassel begraben. Die Hupfeldstraße und die Hupfeldschule sind nach ihm benannt.
Das Porträt wurde von seiner Tochter Marie Pischon, geb. Hupfeld, (1856 - 1928) gemalt. Sie hatte Zeichnen und Malen bei ihrem Großvater Eduard Ihlée in Kassel und bei David Simonson in Dresden erlernt und malte vor allem Genrebilder und Porträts. Sie war von 1898 bis 1916 Mitglied im Verein der Künstlerinnen und Kunstfreunde zu Berlin und stellte 1901 auf der Großen Berliner Kunstausstellung aus.
Das Gemälde wurde unter spektakulären Bedingungen an das Stadtmuseum Kassel übergeben. Der Stifter transportierte es bei einer Flugstunde aus Südhessen zum Flughafen Calden und übergab es dort den Mitarbeiter*innen des Stadtmuseums.