Die Ausgabe der vorliegenden Cassirer-Mappe, die 85 Originallithographien zu ausgewählten Goethe-Gedichten von Ernst Barlach, Max Liebermann, Hans Meid und Karl Walser enthält, erschien in vier Lieferungen in Berlin zwischen 1924 und 1926 in einer Auflage von 100 Exemplaren. Weitere Lieferungen - insgesamt zwölf, darunter solche von Max Slevogt, Oskar Kokoschka und Erich Heckel - waren vorgesehen, doch der Selbstmord Cassirers im Jahr 1926 verhinderte die Weiterführung der Serie. Sämtliche Kreide-Lithographien wurden auf der Handpresse auf Zandersbütten gedruckt. Eine zweite Folge dieser Lithographien wurde auf Japan abgezogen, vom Künstler handschriftlich signiert, unter Passepartout gelegt und der Lieferung beigegeben. Diese Beigabe, die ebenfalls online einzusehen ist, enthält zusätzlich zu den 85 Lithographien 18 weitere Blätter zu Goethes Gedichten, die nicht für die Buchausgabe übernommen wurden.
Cassirer Mappe - Illustrationen zu Goethes Gedichten
Ein Wanderer in nächtlicher Landschaft, vor ihm ein von Bäumen umgebenes Haus gelegen, auf das er von rechts kommend zuläuft. Erschienen in: Goethe / Gedichte. Liebermann, Barlach, Meid, Walser. Berlin: Cassirer 1926.
Blatt 4 von insgesamt vier Lithographien zu Goethes Gedicht "Totentanz", das NICHT für die Buchausgabe der Cassirer-Mappe (Vgl. III-14925) übernommen wurde. Es zeigt zwei Skelette, Arm in Arm, auf einem mondbeschienenen, verfallenen Friedhof tanzend. Bezeichnet: Signiert unter der Darstellung rechts in Bleistift " EBarlach". Werkverzeichnis: Schult, Friedrich (Bearb.): Ernst Barlach. Das graphische Werk, Bd. II, Hamburg 1958, Kat.Nr. 259.
Im unteren linken Bildfeld frontal ein junger Mann lässig auf einem abgeschlagenen Baumstamm sitzend und wartend. In Gedanken versunken hat er seinen mit einem sommerlichen Hut bedeckten Kopf nach rechts gedreht, das rechte Bein ist dabei angewinkelt und darauf ruhen seine ineinandergeschlagenen Hände. Im Hintergrund die Silhouette eines kleinen Dörfchens. Erschienen in: Goethe / Gedichte. Liebermann, Barlach, Meid, Walser. Berlin: Cassirer 1926.
Inmitten eines finsteren Waldes rechts im Vordergrund der fromme Gesell im Profil stehend, eine Ritterrüstung tragend, das Schwert halb gezogen. Nach links starrend, blickt er die beiden Unholde an, die sich vom linken Bildrand aus nach vorne gebeugt haben und gierig nach den Krügen der beiden seitlich zu den Unholden geneigten Kinder fassen, die vor lauter Entsetzen mitten auf dem gewundenen Waldweg stehen geblieben sind. Erschienen in: Goethe / Gedichte. Liebermann, Barlach, Meid, Walser. Berlin: Cassirer 1924. Werkverzeichnis: Schult, Friedrich (Bearb.): Ernst Barlach. Das graphische Werk, Bd. II, Hamburg 1958, Kat.Nr. 244.
Lithographie Barlachs, die für die Serie seiner Illustrationen in der Buchausgabe der Cassirer-Mappe (Vgl. III-14925) als Titelblatt übernommen wurde. Sie zeigt einen "lesenden Jüngling im Brustbilde von vorn, in einem aufgeschlagenen Buche blätternd, den Kopf leicht nach rechts gedreht." (Beschreibung nach Schult 1958). Bezeichnet: Signiert unter der Darstellung rechts in Bleistift " EBarlach". Erschienen in: Goethe / Gedichte. Liebermann, Barlach, Meid, Walser. Berlin: Cassirer 1924. Werkverzeichnis: Schult, Friedrich (Bearb.): Ernst Barlach. Das graphische Werk, Bd. II, Hamburg 1958, Kat.Nr. 227.
"Auf einem zwischen hügeligen Ackerbreiten nach links ansteigenden Feldwege, der sich gekrümmt am Horizonte verliert, eine in Rückenansicht mit ausschlagenden Klöppelbeinen staubwirbelnd wandelnde Glocke, mit erhobener Rute einen fliehenden Knaben verfolgend, der mit vorgestreckt ausgebreiteten Armen rückwärts über die Schulter blickt." (Beschreibung nach Schult 1958). Erschienen in: Goethe / Gedichte. Liebermann, Barlach, Meid, Walser. Berlin: Cassirer 1924. Werkverzeichnis: Schult, Friedrich (Bearb.): Ernst Barlach. Das graphische Werk, Bd. II, Hamburg 1958, Kat.Nr. 253.
Blatt 2 von insgesamt zwei Lithographien zu Goethes Ballade "Der König in Thule", das für die Buchausgabe der Cassirer-Mappe (Vgl. III-14925) übernommen wurde. "In einer zum Meere geöffneten Loggia, von der aufgestörten Runde alter Weggefährten sich abkehrend, am linken Bildrande in Rückenansicht der stehende König in pelzverbrämtem, glockig fallendem Mantel, sich mit der Linken auf die Brüstung stützend, mit der erhobenen Rechten den überkommenen Becher in die Tiefe schleudernd." (Beschreibung nach Schult 1958). Bezeichnet: Signiert unter der Darstellung rechts in Bleistift " EBarlach". Erschienen in: Goethe / Gedichte. Liebermann, Barlach, Meid, Walser. Berlin: Cassirer 1924. Werkverzeichnis: Schult, Friedrich (Bearb.): Ernst Barlach. Das graphische Werk, Bd. II, Hamburg 1958, Kat.Nr. 257.
Blatt zu Goethes Gedicht "Die Bekehrte", das für die Buchausgabe der Cassirer-Mappe (Vgl. III-14925) übernommen wurde. An einen Baum gelehnt links Damon, seine Flöte spielend, und daneben die "Bekehrte", die sich von rechts an Damon geschmiegt hat. Sanft ruht ihre rechte Hand auf seinem linken Oberschenkel. Bezeichnet: Signiert unter der Darstellung links in Bleistift "K Walser". Erschienen in: Goethe / Gedichte. Liebermann, Barlach, Meid, Walser. Berlin: Cassirer 1926.
Blatt 1 von insgesamt vier Lithographien zu Goethes Gedicht "Blinde Kuh", das für die Buchausgabe der Cassirer-Mappe (Vgl. III-14925) übernommen wurde. Dargestellt ist eine Gruppe von jungen Mädchen, die wild umher springen und sich vor ihrer Freundin verstecken, die mit verbundenen Augen und ausgestreckten Armen diese zu ergreifen versucht. Bezeichnet: Signiert unter der Darstellung links in Bleistift "Karl Walser". Erschienen in: Goethe / Gedichte. Liebermann, Barlach, Meid, Walser. Berlin: Cassirer 1926.
Blatt 1 von insgesamt drei Lithographien zu Goethes Gedicht "Harzreise im Winter", das für die Buchausgabe der Cassirer-Mappe (Vgl. III-14925) übernommen wurden. "Auf ausgebreitetem Schneefelde, das in der rechten Bildhälfte durch eine einzelne schneeverwehte Fichte belebt wird, ein von links einsam anreitender Mann vor der über dem Horizonte feurig aufbrechenden Sonne." (Beschreibung nach Schult 1958). Bezeichnet: Signiert unter der Darstellung rechts in Bleistift " EBarlach". Erschienen in: Goethe / Gedichte. Liebermann, Barlach, Meid, Walser. Berlin: Cassirer 1924. Werkverzeichnis: Schult, Friedrich (Bearb.): Ernst Barlach. Das graphische Werk, Bd. II, Hamburg 1958, Kat.Nr. 253
Blatt 4 von insgesamt vier Lithographien zu Goethes Gedicht "An den Mond", das NICHT für die Buchausgabe der Cassirer-Mappe (Vgl. III-14925) übernommen wurde. "Auf einem Pfeilerkapitell eine in sich versunkene, trauernde weibliche Gestalt ruhend, deren Schulten von hinten von dem köcherbewehrten Liebesgott, auf einer Wolke stehend, tröstend umfasst werden." (Beschreibung nach Schult 1958). Bezeichnet: Signiert unter der Darstellung rechts in Bleistift " EBarlach". Werkverzeichnis: Schult, Friedrich (Bearb.): Ernst Barlach. Das graphische Werk, Bd. II, Hamburg 1958, Kat.Nr. 261.
In angedeuteter Landschaft sitzt nach links gewandt ein Mann in Denkerpose. Erschienen in: Goethe / Gedichte. Liebermann, Barlach, Meid, Walser. Berlin: Cassirer 1925.
Lithografie Barlachs, die für die Buchausgabe der Cassirer-Mappe (Vgl. III-14925) übernommen wurde. In einer karg eingerichteten Kammer links der Harfner auf seinem Bett kauernd, vor ihm die Harfe stehend. Er stützt sich mit dem angewinkelten linken Arm auf das Instrument, gleichzeitig den Kopf mit der linken Hand stützend. Mit der rechten Hand, die auf seinen Knien liegt, scheint er müde die Saiten zu zupfen. Bezeichnet: Signiert unter der Darstellung rechts in Bleistift " EBarlach". Erschienen in: Goethe / Gedichte. Liebermann, Barlach, Meid, Walser. Berlin: Cassirer 1924. Werkverzeichnis: Schult, Friedrich (Bearb.): Ernst Barlach. Das graphische Werk, Bd. II, Hamburg 1958, Kat.Nr. 251.
Blatt zu Goethes Gedicht "Gefunden", das für die Buchausgabe der Cassirer-Mappe (Vgl. III-14925) übernommen wurde: Ein Jüngling im Wald bückt sich nach einer Blume im Begriff diese auszugraben. Bezeichnet: Signiert unter der Darstellung rechts in Bleistift "Hans Meid". Erschienen in: Goethe / Gedichte. Liebermann, Barlach, Meid, Walser. Berlin: Cassirer 1925.
"An einem breiten Strome, dessen jenseitiges Ufer von einzelnen Baumgruppen belebt wird, in der Bildmitte eine nach links ansteigende weibliche Gestalt, bedeckt mit einem faltig bewegten Tuche, das vor der Brust geschlossen ist, das geschöpfte, zu reinen Kugeln geballte Wasser auf den vorgestreckten Händen tragend." (Beschreibung nach Schult 1958). Erschienen in: Goethe / Gedichte. Liebermann, Barlach, Meid, Walser. Berlin: Cassirer 1924. Werkverzeichnis: Schult, Friedrich (Bearb.): Ernst Barlach. Das graphische Werk, Bd. II, Hamburg 1958, Kat.Nr. 235.
Blatt 1 von insgesamt drei Lithografien zu Goethes Gedicht "Der Fischer", das als Titelseite der Buchausgabe der Cassirer-Mappe (Vgl. III-14925) übernommen wurde: Aus dem Wasser erhebt sich eine Meerjungfrau und zieht den am Ufer kauernden Fischer zu sich hinunter. Bezeichnet: Signiert unter der Darstellung rechts in Bleistift "MLiebermann". Erschienen in: Goethe / Gedichte. Liebermann, Barlach, Meid, Walser. Berlin: Cassirer 1924.
Auf dem Scheiterhaufen links die Bajadere kniend, die sich mit ausgestreckten Armen an dem über ihr schwebenden Götterjüngling festhält, der sie aus den Flammen befreit. Erschienen in: Goethe / Gedichte. Liebermann, Barlach, Meid, Walser. Berlin: Cassirer 1924.
Im Zentrum ein einsamer Reiter, dessen Weg ihn durch einen mächtigen und verschneiten Nadelwald führt. Links ein seinen Weg kreuzendes Reh. Erschienen in: Goethe / Gedichte. Liebermann, Barlach, Meid, Walser. Berlin: Cassirer 1924. Werkverzeichnis: Schult, Friedrich (Bearb.): Ernst Barlach. Das graphische Werk, Bd. II, Hamburg 1958, Kat.Nr. 254.
Blatt Walsers, das für die Buchausgabe der Cassirer-Mappe (Vgl. III-14925) übernommen wurde. An einem schönen Tage ein junges Liebespaar rechts an einem Baum stehend, sich eng umschlungend haltend und sich dabei tief in die Augen blickend. Im Hintergrund die Silhouette eines Dörfchens. Bezeichnet: Signiert unter der Darstellung rechts in Bleistift "K Walser". Erschienen in: Goethe / Gedichte. Liebermann, Barlach, Meid, Walser. Berlin: Cassirer 1926.
Blatt 4 von insgesamt vier Lithographien zu Goethes Gedicht "Blinde Kuh", das NICHT für die Buchausgabe der Cassirer-Mappe (Vgl. III-14925) übernommen wurde. Dargestellt ist eine Gruppe von jungen Mädchen, die wild umher springt und vor dem Angriff der Freundin zu flüchten versucht, die mit verbundenen Augen und ausgestreckten Armen eine von ihnen zu fangen trachtet. Bezeichnet: Signiert unter der Darstellung links in Bleistift "KWalser".
Eine "[k]niende, nur mit einem Lendenschurz bekleidete männliche Gestalt in Vorderansicht, bei gespreizten Beinen den starken Rumpf auf die vorgesetzten Hände stützend, den bärtigen Kopf leicht aufwärts nach links gedreht." (Beschreibung nach Schult 1958). Erschienen in: Goethe / Gedichte. Liebermann, Barlach, Meid, Walser. Berlin: Cassirer 1924. Werkverzeichnis: Schult, Friedrich (Bearb.): Ernst Barlach. Das graphische Werk, Bd. II, Hamburg 1958, Kat.Nr. 234.
Illustration, die das Inhaltsverzeichnis zu den Lithographien Karl Walsers begleitet. Das Mädchen halb liegend und halb sitzend, die Füße aufgestellt und sich auf den rechten Unterarm stützend. In den Händen hält es ein aufgeschlagenes Buch. Erschienen in: Goethe / Gedichte. Liebermann, Barlach, Meid, Walser. Berlin: Cassirer 1926.
Illustration, die in der Buchausgabe der Cassirer-Mappe von Goethes Gedichten (Vgl. III-14925) das Inhaltsverzeichnis zu den Lithographien Walsers begleitet. Das Mädchen halb liegend und halb sitzend, die Füße aufgestellt und sich auf den rechten Unterarm stützend. In den Händen hält es ein aufgeschlagenes Buch. Bezeichnet: Signiert unter der Darstellung links in Bleistift "K Walser". Erschienen in: Goethe / Gedichte. Liebermann, Barlach, Meid, Walser. Berlin: Cassirer 1926.
Lithographie Barlachs, die für die Buchausgabe der Cassirer-Mappe (Vgl. III-14925) übernommen wurde. "Auf höchstem Turm einer Burg, deren letzte Dächer im Vordergrunde noch eben sichtbar sind, ein ins Bild gekehrter stehender bewaffneter, die Rechte in die Hüfte gestützt, die Linke an dem zurückgenommenen Schwerte, den Schild schräg über den Rücken gehängt, den Kopf nach rechts gedreht, den in der Tiefe vor bergigem Ufergelände gewundenen Strom, von einem Segel belebt, aus Geistesferne grüßend." (Beschreibung nach Schult 1958). Bezeichnet: Signiert unter der Darstellung rechts in Bleistift " EBarlach". Erschienen in: Goethe / Gedichte. Liebermann, Barlach, Meid, Walser. Berlin: Cassirer 1924. Werkverzeichnis: Schult, Friedrich (Bearb.): Ernst Barlach. Das graphische Werk, Bd. II, Hamburg 1958, Kat.Nr. 258.
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