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Werra-Kalibergbau-Museum Kalisämann

Kalisämann

Emailtafel 'Dünge mit Kalidüngesalz und Kainit'

Mitte der 1920er Jahren griff das 'Deutsche Kalisyndikat' das zuletzt durch van Gogh populär gewordene Motiv des Sämanns auf und wandelte es im Sinne Ihrer Produkte ab: Der sog. 'Kali-Sämann' entwickelte sich rasch zur erfolgreichen Werbegestalt und blieb bis in die Nachkriegszeit ein beliebtes Motiv auf Postkarten, Schildern, Plakaten und ähnlichem. Das große emaillierte Blechschild zeigt dieses Motiv in vermutlich vollem Format und - da Emaille äußerst lichtbeständig ist - weitgehend unverfälschter Farbigkeit. Selbst der Pinselstrich der Ölbild-Vorlage ist hier gut erkennbar. Das Bildmotiv füllt den oberen Teil der dunkelblauen Tafel fast vollständig aus, oben und seitlich ist nur ein schmaler Rahmen zu sehen. Das untere Viertel der Tafel dient dagegen der Werbebotschaft. In geprägten Lettern steht hier "Dünge mit Kalidüngesalz und Kainit Hier zu haben !" wobei die Worte 'Kalidüngesalz' und 'Kainit' in deutlich größerem Schrifttyp und leuchtend gelber Schrift und das 'Hier zu haben !' in blauer Schrift auf weißem Grund hervorgehoben ist, der Rest ist weiß gesetzt.

Stundenplan mit Kaliwerbung (1932)

Der tabellarische Stundenplan mit den Spalten 'Stunde' und den Wochentagen von 'Montag' bis 'Sonnabend' (!) sowie fünf Vormittags- und zwei Nachmittagszeilen (getrennt durch eine rote Linie), wird gerahmt durch mehrere farbig colorierte Motive zum Thema Kalidüngung. Das agierende Personal sind größtenteils Kinder oben geht es humorvoll um die Gegenüberstellung der Erträge 'mit Kali' - 'ohne Kali', während unten auf einer Schultafel für die Kalidüngung geworben wird. Auch das überdimensionale Gemüse, das die Kinder in der Küchenszene links unten präsentieren, erscheint kindlich-spielerisch und lebensfroh. Auf der Rückseite wird es praktisch: Hier sind in drei Spalten die wichtigsten Inlands-Postgebühren aufgedruckt. Im unteren Teil der mittleren Spalte ist nochmals ein Werbemotiv des Kalisyndikats abgedruckt: Ein Landwirt mit Hut, Pfeife und Hund studiert interessiert ein Plakat "Kalisalze gute Ernten" auf dem tabellarisch der Bedarf verschiedener Früchte an den unterschiedlichen Kalidüngemitteln zeigt. Das gleiche Motiv findet sich auch auf einem Werbe-Löschblatt (-> Inv.-Nr. 308)

Broschüre 'Düngungs-Tabelle für landwirtschaftliche Kulturgewächse - Anleitung...

Das kleine braune Heft im Jackentaschenformat hat als Zielgruppe klar den Landwirt im Auge: Zunächst wird die Rolle der vier wichtigsten Substanzen für das Pflanzenwachstum beschrieben: Kali, Stickstoff, Phosphorsäure und Kalk. Anschließend werden die wichtigsten Regeln für die Verwendung 'künstlicher Düngemittel' erläutert. Unter anderem wird das Aufstellen eines Düngerplanes und die Regeln für das Mischen von Düngemitteln beschrieben. Einige Schwarzweiß-Fotos zeigen die Erfolge bei vergleichenden Düngungsversuchen. Der Begriff 'künstlich' wird zur Zeit des Erscheinens (1928) noch durchaus positiv gewertet - erst 50 Jahre später geriet er in Verruf und die Kaliindustrie bemühte sich, Ihre Düngesalze als 'Naturprodukte' zu vermarkten (vgl. Inv.-Nr. 00298 bzw. 00299). Den zentralen Teil des Heftchens bildet die 'Düngungs-Tabelle'. Auf drei Doppelseiten werden hier für unterschiedliche Kulturen und Bodenarten die jeweils nötige Menge an Kali-, Stickstoff- oder Phosphor-Dünger pro Hektar aufgelistet. Dabei wir noch unterschieden, ob zusätzlich Stallmist ausgebracht wird oder nicht. Die letzten 9 Seiten der 32-seitigen Broschüre sind für die eigenen Notizen der Landwirte vorgesehen. Zwar ist bei der Broschüre kein Herausgeber genannt, doch es kann als sicher gelten, dass das Heft vom Deutschen Kalisyndikat herausgegeben wurde: Unser Heftchen stammt aus dem Belegarchiv des Syndikats und trägt die dort gebräuchlichen Stempelaufdrucke: auf dem Umschlag das Datum (15.FEB.1928), auf dem Titelblatt eine laufende Nummer sowie 'Auflage: 500.000'. Schließlich ist auf dem Umschlag das Werbemotiv 'Kali-Sämann' - abgebildet und auch inhaltlich steht die Kalidüngung immer an erster Stelle.

Sammelmappe Kali-Düngemittel

Die repräsentative Mappe aus stabiler Pappe ist mit einer braunroten, lederartig strukturierten Kaschierung sowie mit Leinenrücken und -ecken gearbeitet. Sie zeigt auf der Vorderseite eigeprägt und goldfarben hinterlegt zwei gebogene Getreideähren und darunter den Schriftzug "Sammel-Mappe" in Frakturschrift mit verzierten Versalien (1. Buchstabe eines Wortes). Innen ziert die Rückseite des Deckels ein gelbes Blatt mit einem elyptischen, Medaillon, das im Vierfarbendruck das Motiv "Kali-Sämann" zeigt, darunter stehen die Zeilen "Was die Sonne der Welt, Ist das Kali dem Feld!" sowie der Hinweis "Überreicht durch das Deutsche Kalisyndikat, Landwirtschaftliche Auskunftsstelle Wien I, Babenberger Straße 1". Rechtsseitig sind drei Einschlagelaschen aus beigefarbenem Karton aufgeklebt. Die Mappe diente vermutlich der Aufbewahrung von Informationsmaterial und anderen Unterlagen die im Zusammenhang mit dem Bezug von Kalidünger stehen. Sie steht für die Bemühungen des Deutschen Kalisyndikats, mit Auslandsvertretungen den Absatzmarkt in verschiedenen Ländern zu erschließen. Die aufwändige Aufmachung lässt vermuten, dass die Mappe nicht für Endkunden, sondern eher für eine geringere Zahl von Düngemittelgroßhändler gedacht war.

Ausschneidebogen 'Kalidüngung'

Der Kali-Ausschneidebogen wurde als Werbegeschenk vom Deutschen Kalisyndikat herausgegeben und von der Berliner Druckerei W. Haselberg produziert. Dass dieses Werbemittel vor allem an die Kinder der Landwirte adressiert ist, wird durch die Schreibschrift in Sütterlin deutlich, die 1915 bis 1945 an deutschen Schulen als Normalschrift gelehrt wurde. Der Kali-Modellierbogen ist zweifach gefaltet. Im oberen Drittel steht in der Titel "Kali-Modellierbogen", darunter ist in einem Rahmen die Ansicht eines fertig aufgestellten Modells zu sehen, außerdem die Hälfte der insgesamt 30 Teile des Modells, die einzeln ausgeschnitten werden sollen. Der mittlere Teil des Bogens bildet - wie die beiden seitlichen Beschriftungen sagen - den "Boden zum Aufstellen bezw. Aufkleben der Figuren". Auf der 'Ackerfläche' steht außerdem die Werbebotschaft für die Kalidüngung sowie der Hinweis auf die Kostenlose Beratung der landwirtschaftlichen Auskunftsstellen des Deutschen Kalisyndikats nebst deren Anschriften und Telefonnummern. Unter der 'Bodenfläche' steht - ebenfalls in Sütterlin - eine ausführlichen Anweisung zum Aufbau des Modells mit Schnitt- und Knickanleitung. Im untern Teil sind schließlich die restlichen 15 Schnittteile abgedruckt. Am Endesollen sich neun Personen, zwei Pferde und ein Häschen auf dem Feld tummeln - daneben sieben Garben, teils mit, teils ohne Kalidünger gewachsen sowie ein Fuhrwerk und sieben Sack Kalidünger. Und natürlich findet sich unter dem Personal auch der sog. 'Kali-Sämann' - die Werbefigur des Deutschen Kalisyndikats jener Jahre. Dieser Ausschneidebogen wurde am 6. August 1927 als Belegexemplar Nr. 3929 archiviert, was ein entsprechender Aufkleber (rechts) und ein Datumsstempel (oben) belegen.

Wandkalender 1926, Deutsches Kalisyndikat

Der Abreißkalender des Deutschen Kalisyndikats für das Jahr 1926 besteht aus einem mittig gefalteten, länglichen Karton, auf dem in der unteren Hälfte der eigentliche Abreißkalender aufgeklebt ist. Den gesamte oberen Teil nimmt die Abbildung eines Gemäldes ein, auf dem eine herbstliche Szenerie auf dem Ackerland dargestellt ist: Oben ein Zeppelin, unten zwei Säcke Kalidünger und der sog. "Kali-Sämann" beim Dünger streuen. Die Aussage des farbigen Bildes ist klar: Der Zeppelin, DAS Symbol von Fortschritt und Modernität jener Zeit und der Kalidünger sollen auf gleicher Stufe gesehen werden - Kali will das Symbol für die moderne Landwirtschaft sein. Der untere Teil des Kartonrückens zeigt in der Fußzone mit einer hellen, gerahmte Fläche mit dem Namen und der Anschrift der Agrikultur-Abteilung des Deutschen Kalisyndikats. Der Abreißkalender wird flankiert von zwei gelben, gespiegelten Getreideären, am Halm ist der Hintergrund blau, an Korn und Grannen wechselt er ins braun. Der Abreißkalender zeigt ein monochromes Deckblatt mit einer hügeligen Landschaft, auf den Stoppelfeldern stehen zahlreiche Getreidegarben. Im Folgenden sind auf insgesamt 27 schwarzweiß bedruckten Blättern jeweils zwei Kalenderwochen von Januar bis Dezember 1926 dargestellt. Das Kalendarium in der oberen Hälfte der Seite flankiert jeweils den schriftlichen "Arbeitskalender" des Monats bzw. die "Ratschläge" für die Düngung. Im unteren Bereich und auf der Rückseite der Kalenderblätter sind Fotos, Grafiken, Tabellen oder Erläuterungen zur Kalidüngung und den Erkenntnissen der landwirtschaftlichen Versuchsanstalten, die mit dem Kalisyndikat kooperieren.

Schmuckteller 'Kali-Sämann'

Der Schmuckteller mit breitem Goldrand zeigt auf seinem Spiegel das Kniebild einer männliche Person in frontaler Ansicht. Der Mann trägt einen braunen Hut mit schmaler Krempe und ein grünlich-braunes Oberteil. Darüber ist eine blaue Arbeitsschürze zu erkennen und um den Hals trägt er ein blaues Halstuch. Vor dem Bauch und über die linke Schulter ist der weiße Säsack geschlungen, dessen unterer Teil sich prall gefüllt nach außen wölbt. Darauf steht in roten Lettern der Schrifzug "KALI". Währen der linke Arm bis zum Ellbogen in dem Sack steckt, ist der rechte schräg zur Seite ausgestreckt. In der nach oben gedrehten Hand ist das weiße Pulver des Düngers zu sehen, die bogenförmige Wolke darunter verdeutlicht den dynamischen Schwung, mit dem der Bauer den Dünger auf seinem Feld verteilt. Den Hintergrund bildet in warmen, gelblichen Farbtönen ein abgeerntetes Kornfeld, am Horizont steigt nach links ein Bergrücken mit einigen Büschen an. Das Motiv des Sämanns ist bereits seit dem Hochmittelalter bekannt und wurde im 19. Jahrhundert durch Millet und vor allem durch die zahlreichen Varianten van Goghs populär gemacht. In den 1920er Jahren griff das 'Deutsche Kalisyndikat' das Motiv auf, wandelte es im Sinne Ihrer Produkte ab und etablierte den sog. 'Kali-Sämann' als erfolgreiche Werbegestalt. Bis in die 1950er Jahre wird das Motiv auf den unterschiedlichsten Werbeträgern (Postkarten, Schildern und Plakaten) aufgegriffen. Durch den rückseitigen Aufhänger kann das Objekt als Wandteller genutzt werden. Der Schmuckteller allerdings wurde erst Ende der 1980er Jahren von der Kali und Salz AG in limitierter Auflage in Auftrag gegeben und von der Porzellanmanufaktur Fürstenberg produziert. Er diente als Geschenk - sowohl intern zur Anerkennung, als auch extern zu Werbezwecken.

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