museum-digitalhessen
STRG + Y
de
Staatliche Schlösser und Gärten Hessen Schloss Bad Homburg, Ausstellung Hessen-Homburg

Schloss Bad Homburg, Ausstellung Hessen-Homburg

Objekte, die in der Dauerausstellung zur Landgrafschaft Hessen-Homburg mit dem Titel "244ff. Von Friedrich bis Ferdinand" in der Ahnengalerie und der Bibliothek von Schloss Bad Homburg gezeigt werden

[ 97 Objekte ]

Landgraf Ferdinand von Hessen-Homburg

Das runde Portraitmedaillon aus Gips zeigt im Rechtsprofil das Kopfbild des letzten regierenden Landgrafen von Hessen-Homburg, Ferdinand Heinrich (1783-1866). Der Landgraf trägt nach vorne gekämmte Haare sowie Backen- und Schnurrbart, wie es der Mode der Zeit entsprach. Nach Ausweis der Signatur am Halsansatz ("C.S. ad. v. F. 1858") wurde Ferdinand von Christian Schnitzspahn "am lebenden Modell" portraitiert. Das Gipsmodell diente im selben Jahr als Vorlage für eine Talerprägung, weshalb diese Darstellung des eher zurückgezogen lebenden Landgrafen Ferdinand, von dem sonst wenige Bilder bekannt sind, größere Bekanntheit erlangte.

Landgraf Ludwig IX. von Hessen-Darmstadt

Das Hüftbild zeigt Landgraf Ludwig IX. von Hessen-Darmstadt (1719-1790) in der Uniform eines kaiserlich russischen Generalfeldmarschalls. Nach links gewandt blickt er den Betrachter frontal an. Sein rechter Arm ist ausgestreckt, der linke hängt nebst des Degengriffes herab. Der Landgraf trägt zwei auf der Brust gekreuzte Ordensschärpen: die blaue Schärpe und den Stern des kaiserlich russischen St. Andreas-Ordens sowie die orangefarbene Schärpe und den Stern des preußischen Schwarzen-Adlerordens. Bei dem vorliegenden Porträt handelt sich vermutlich um eine Kopie nach dem Kniestück des Darmstädter Hofmalers Johann Ludwig Strecker im Besitz der Hessischen Hausstiftung, das nicht vor 1774 entstanden sein kann.

Gartenpavillon im Kleinen Tannenwald

Das Gemälde zeigt einen oktogonalen Gartenpavillon vor einer Reihe von Tannen in einem von einer niedrigen Mauer umfriedeten Bereich. Entlang der Mauer sind kleine Sträucher gepflanzt. Der Pavillon befindet sich auf einer leichten Anhöhe, davor liegt eine abschüssig Wiese, auf dem eine Hausangestellte kniend gerade die letzten Handgriffe der täglichen Gartenarbeit im Abendlicht ausführt. Hierauf deuten neben den langen Schatten die prall gefüllten Leinensäcke hin. Neben der Hausangestellten steht ein Mann, vielleicht der Gartenmeister, in roter Jacke und mit Schlapphut auf einen Stock gestützt und schaut ihr bei der Arbeit zu. Die Architektur des Gartenpavillons erinnert durch das Holzdach und den hölzernen Glockenturm sowie die Rundfenster an kleine, ländliche Kapellen, während die Dachbekrönung mit einem Palmwedel und auch die als Palmsäulen gestalteten Lisenen der zeittypischen Rezeption chinoiser Formsprache entsprechen. Als Lust-, Landschafts-, und Nutzgarten angelegt, erlebte die landgräflichen Gartenlandschaft in Bad Homburg vor der Höhe immer wieder Neuerungen und Veränderungen. Eine der großen Umgestaltungen des Schlossgartens fand ab 1770 durch Landgräfin Caroline (1746-1821) und Landgraf Friedrich V. (1748-1820) statt. Bei der Gestaltung orientierte sich das Landgrafenpaar an den Ideen des Englischen Landschaftsgartens. Der ,Kleine' und der ,Große Tannenwald' waren zwei weitere Areale, die es anlegen ließ. Mit der 1770-1772 angelegten Tannenwaldallee wurden diese neuen Bereiche mit dem Schlossgarten verbunden. Angestrebt wurde bei der Anlage ein begehbares Landschaftsbild, das Natürlichkeit und Ursprünglichkeit vermitteln sollte. In einer Serie von drei Gemälden wurde diese durch die Strauch- und Baumbewuchs geprägte Pflanzenwelt und die Markierung des Horizonts durch Gebäude wie Tempel, chinesische Pagoden, Ruinen und Einsiedeleien zum Bildthema gemacht. Die drei Gemälde waren vermutlich Supraporten und werden aufgrund eines fragmentarisch erhaltenen Monogramms Wilhelm Adam Thierry (1761-1823) zugeschrieben, der 1794 bis 1810 landgräflicher Zeichenmeister in Homburg war.

Landgräfin Caroline Henriette von Hessen-Darmstadt, geb. Pfalzgräfin von...

Das Porträt zeigt Landgräfin Henriette Karoline von Hessen-Darmstadt (1721-1774) als Hüftbild sitzend im Dreiviertelprofil, leicht rechtsgewandt. Der rechte Arm ruht auf einem Tisch mit einem aufgeschlagenen Buch, die Finger der Hand greifen in dessen Seiten. Ihr linker Arm, im Schoss ruhend, ist angeschnitten dargestellt. Die Landgräfin trägt über einer weiß-blau gestreiften Seidenrobe die rote Schärpe und den Bruststern des kaiserlich russischen Katharinen-Ordens, der ihr 1774 von Zarin Katharina II. von Russland verliehen wurde. Sie trägt ein schwarzes Samtbändchen als Kropfband und ein Spitzenhäubchen mit blauer Seidenschleife auf der gepuderten Frisur. Henriette Karoline, besser bekannt als "Die Große Landgräfin" nach der Benennung Goethes in seinem Werk "Dichtung und Wahrheit", war eine hochgebildete, aufgeklärte Landgräfin und pflegte neben Goethe den Kontakt zu weiteren Schriftstellern und Literaten ihrer Zeit. Sie trug zu ihrem privaten Gebrauch eine beachtliche Bibliothek zusammen, das Buch auf dem ihre Hand im Gemälde ruht ist das Werk "Lysimaque" von Montesquieu - ein sprechendes Symbol für diese Affinität. Das vorliegende Gemälde ist vermutlich eine Kopie nach dem Kniestück des Darmstädter Hofmalers Johann Ludwig Strecker (Schlossmuseum Darmstadt), womöglich aus dem 19. Jahrhundert.

Tempelinsel im Kleinen Tannenwald

Das Landschaftsgemälde zeigt im Oktogon gestellte Säulen mit gestuftem Architrav im sogenannten Kleinen Tannenwald, einem Teilbereich der landgräflichen Gartenlandschaft in Bad Homburg vor der Höhe. Die weiß angestrichene Holzkonstruktion, die an Marmor erinnern soll, ist auf einer kleinen, künstlich angelegten und begrünten Insel errichtet. Sie ist über einen hölzernen Steg erreichbar, auf dem zwei Personen zu sehen sind. Die helle Brücke hebt sich deutlich von dem dicht bewachsenen Tannenwald im Hintergrund und dem bräunlich-grünen Wassers des Sees ab, in dem sich außer der Brücke auch der Zentralbau und der Wolkenhimmel spiegeln. Als Lust-, Landschafts-, und Nutzgarten angelegt, erlebte die landgräflichen Gartenlandschaft in Bad Homburg vor der Höhe immer wieder Neuerungen und Veränderungen. Eine der großen Umgestaltungen des Schlossgartens fand ab 1770 durch Landgräfin Caroline (1746-1821) und Landgraf Friedrich V. (1748-1820) statt. Bei der Gestaltung orientierte sich das Landgrafenpaar an den Ideen des Englischen Landschaftsgartens. Der ,Kleine' und der ,Große Tannenwald' waren zwei weitere Areale, die es anlegen ließ. Mit der 1770-1772 angelegten Tannenwaldallee wurden diese neuen Bereiche mit dem Schlossgarten verbunden. Angestrebt wurde bei der Anlage ein begehbares Landschaftsbild, das Natürlichkeit und Ursprünglichkeit vermitteln sollte. In einer Serie von drei Gemälden wurde diese durch die Strauch- und Baumbewuchs geprägte Pflanzenwelt und die Markierung des Horizonts durch Gebäude wie Tempel, chinesische Pagoden, Ruinen und Einsiedeleien zum Bildthema gemacht. Die drei Gemälde waren vermutlich Supraporten und werden aufgrund eines fragmentarisch erhaltenen Monogramms Wilhelm Adam Thierry (1761-1823) zugeschrieben, der 1794 bis 1810 landgräflicher Zeichenmeister in Homburg war.

Teleskopfernrohr

Das versilberte Fernrohr mit neunfachem Teleskopauszug stammt aus dem Besitz Landgraf Ferdinands von Hessen-Homburg (1783-1866). Der vordere breite, zylindrische Ring mit gekehltem Rand ist schwarz lackiert und fungiert als Handhabe. In ihm ist die Glaslinse eingesetzt. Die einzelnen Stegkanten sind gebrödelt und profiliert. Zur Aufbewahrung dient eine runde, mit rotem Leder bezogene Deckeldose aus Pappmaschee. Im Inneren sind die Seiten mit grünem Papier und die Böden mit beigem Samt beklebt; die Ränder gelblich gefasst.

Ulrike Sophie Charlotte Prinzessin von Hessen-Homburg

Das Hüftbild zeigt Prinzessin Ulrike Sophie von Hessen-Homburg (1726-1792) als junge Dame vor einem dunklen Hintergrund. Sie ist im Dreiviertelprofil nach links gewendet und trägt ein braunes Kleid mit Spitzenbesatz, Brustschmuck und einen roten, hermelingefütterten Mantel. Ihre weiße Perücke ist kunstvoll geflochten und mit Kopfschmuck verziert, der mit den Ohrringen harmoniert.

Chinesischer Pavillon am Rand des Großen Tannenwalds

Das Gemälde zeigt eine Ansicht des Forellenteichs mit dem chinesischen Gartenpavillon am Rand des Großen Tannenwaldes in der landgräflichen Gartenlandschaft von Bad Homburg vor der Höhe. Das kleine, in das Wasser hineinragende Gebäude, hat eine dreiteilige, offen gestaltete Front, die Seiten mit weißem sternförmigen Gitterwerk verblendet, mittig ein Rundbogen. Die Dachgiebel aus weißen Holzlatten enden in drachenköpfigen Giebelecken, an denen rechts und links Glöckchen hängen, die Giebelspitze ist ebenfalls mit einem Glöckchenspiel betont. Roter Backstein bildet den Sockel des Gebäudes. Im Inneren sieht man zwei Personen im Gespräch. Neben dem Gebäude mündet ein Wasserstrahl aus einem höher gelegenen Gerinne in den Teich und belebt die stille Szene. Links neben dem Gebäude sind zwei weitere Personen zwischen Bäumen dargestellt. Rechts in blauer Kleidung ein sich verbeugender, grüßender Diener vor der links stehenden Person in rotem Rock und schwarzem Dreispitz. Den Hintergrund bildet ein dichter Laubwald und Gebüsch mit leicht bewölktem Himmel. Als Lust-, Landschafts-, und Nutzgarten angelegt, erlebte die landgräflichen Gartenlandschaft in Bad Homburg vor der Höhe immer wieder Neuerungen und Veränderungen. Eine der großen Umgestaltungen des Schlossgartens fand ab 1770 durch Landgräfin Caroline (1746-1821) und Landgraf Friedrich V. (1748-1820) statt. Bei der Gestaltung orientierte sich das Landgrafenpaar an den Ideen des Englischen Landschaftsgartens. Der ,Kleine' und der ,Große Tannenwald' waren zwei weitere Areale, die es anlegen ließ. Mit der 1770-1772 angelegten Tannenwaldallee wurden diese neuen Bereiche mit dem Schlossgarten verbunden. Angestrebt wurde bei der Anlage ein begehbares Landschaftsbild, das Natürlichkeit und Ursprünglichkeit vermitteln sollte. In einer Serie von drei Gemälden wurde diese durch die Strauch- und Baumbewuchs geprägte Pflanzenwelt und die Markierung des Horizonts durch Gebäude wie Tempel, chinesische Pagoden, Ruinen und Einsiedeleien zum Bildthema gemacht. Die drei Gemälde waren vermutlich Supraporten und werden aufgrund eines fragmentarisch erhaltenen Monogramms Wilhelm Adam Thierry (1761-1823) zugeschrieben, der 1794 bis 1810 landgräflicher Zeichenmeister in Homburg war.

Offiziersdegen

Es handelt sich um einen Degen für Offiziere der Infanterie mit einschneidiger Klinge und beidseitiger Hohlkehle. Die Klinge ist beidseitig zur Hälfte gebläut, tauschiert und graviert, ab der Parierstange vergoldete Ornamente : Trophäen, Blattornament, Reichsadler (mit F), Trophäen und Blattornament. Das Messingbügelgefäß ist vergoldet, der Holzgriff mit Silberdraht umwickelt. Ein Arm der Messingparierstange besitzt ein blattförmiges Knaufende, der zweite Arm läuft in einem abgekantetem Griffbügel aus, dessen Ende in den zwiebelförmigen, mit Akanthusornamenten verzierten Knauf eingelassen ist. Der obere Abschluss ist mit einem Gewindeknauf versehen. Das doppelt nierenförmige, symmetrische Stichblatt ist auf der Quartseite hochklappbar. Der Klingenrücken unter der Parierstange bezeichnet: "J,b, Glauth in Frfurt a/m" (Jacob Glauth in Frankfurt am Main), ein Langmesserschmied und Waffenhändler. Die Klinge ist seitenverkehrt eingesetzt. Zum Degen gehört eine schwarze Lederscheide mit vergoldeten Messingbeschlägen. Am Mundblech ist ein ovaler Trageknopf befestigt.

Druckplatte mit Grundriss des Lustwaldes "Die große Tanne"

Die Druckplatte mit dem Grundriss des Großen Tannenwaldes in Bad Homburg vor der Höhe trägt links oben eine Kartusche mit Titel und Beschreibung in Spiegelschrift: "GRUND LAAGE / des / Hoch Fürstl. Hessen Homburgl. / Lustwaldes / Die große Tanne" In der Kartusche sind die im Plan mit Großbuchstaben bezeichneten Partien in kurzer Legende ausgewiesen: "A: Fürstl. Jagd Haus, B. C. D. E. Teiche auf / deren einem ein Inselgen F. Försters Wald/nung. G. Gemüs Gärtgen H. Ackerfeld." Rechts oben gibt es eine Windrose, darunter der dreiecksförmige Entwurf der Anlage des Großen Tannenwaldes mit Zugang. Rechts unten befinden sich ein Maßstab mit Angaben in Ruten und die Signatur des Stechers: Zell sc[ulpit]. Der Große Tannenwald war der ganze Stolz von Landgraf Friedrich V. Als Gegenpol zum Schlossgarten am Rande der eng bebauten Altstadt dient er noch heute als beliebter Erholungs- und Rückzugsort. Eine 1669 gepflanzte Weißtanne gab dem Lustwald „Große Tanne“ seinen Namen. Der Landgraf und seine Frau Caroline schufen den Waldpark als grünes Refugium um sich von Regierungsgeschäften und höfischer Etikette zu erholen. Naturnah gestaltet, erkennt der ein oder andere Friedrichs philosophisches Konzept seines „Tempé“ nach dem sagenhaften Tal am Fuße des Olymp, dahinter nicht. Die Druckplatte aus Kupfer diente dazu, diese Idee über die Grenzen Hessen-Homburgs bekannt zu machen. So korrespondierte der Landgraf mit dem bedeutendsten Gartentheoretiker seiner Zeit, Christian Cay Lorenz Hirschfeld. Offensichtlich teilte dieser aber Friedrichs Ansichten nicht, denn wütend und enttäuscht schrieb Friedrich, dass „ [...] Hirschfeld mag nun meinetwegen ganz Europa durchlaufen und die Werke des übelsten Geschmackes bewundern, niemahls aber soll er das feyerliche Rauschen des Windes durch die hohen Gipfel meiner alten Tannen hören. Sie rauschen wie die Geister im Ossian. Hirschfeld mag sich nun meinetwegen in die verputzten Gärten von Frankreichs Königen verlieben, niemahls aber sollen ihn die sanften Strahlen des Mondes in meinen Gebürgen beleuchten, niemahls soll er sie auf meine einsamen Teiche fallen sehen!“

Handschuhe aus Muschelseide

Diese braunen Handschuhe aus Muschelseide wurden Ludwig von Hessen-Homburg (1770-1839) 1817 auf seiner Reise in das Königreich beider Sizilien vom Erzbischof von Tarent, Giuseppe Capecelatro, als Geschenk überreicht. Der Kirchenfürst und ehemalige Finanzminister unter Joseph Bonaparte und Joachim Murat war bekannt für seine Wertschätzung der Muschelseide, die in seiner Heimat gewonnen wurde. Dieser seit der Antike bekannte Stoff besteht aus Fäden, die aus dem Sekret der Steckmuschel gewonnen werden. Insofern handelt es sich bei diesen schlicht wirkenden Handschuhen um ein exklusives Luxusobjekt.

Wetterfahnenblatt des Weißen Turms

Wie der Wetterhahn auf einem Kirchturm zeigt die Wetterfahne des Weißen Turms in erster Linie die Windrichtung an. Bereits aus der Ferne zu erkennen, ist der Turm und seine Bekrönung immer ein wichtiges Zeichen der Macht. Landgraf Friedrich II. ließ die Fahne genauso wie den Turmknopf 1704 erneuern. Diese Jahreszahl ist im oberen Bereich eingearbeitet. Darunter halten zwei hessische Löwen das eng verschlungene Monogramm aus den Buchstaben "L" und "F", die für Landgraf Friedrich stehen. Jahrhunderte lang war der Weiße Turm nicht nur das Wahrzeichen der Stadt, sondern auch weit und breit die höchste von Menschen geschaffene Erhebung in der Landschaft. Die Chroniken wissen von einem Blitzeinschlag zu berichten, der zwar die Spitze stark beschädigte, aber keinen Brand auslöste. Zu diesem Zeitpunkt wird diese Fahne durch eine Kopie ausgetauscht worden sein. Neben der Wetterfahne auf dem ehemaligen Bergfried findet man auch auf den kleineren Türmen über jeder Hofdurchfahrt Wetterfahnen.

Landgräfin Christina Magdalena von Hessen-Homburg

Das Hüftbild zeigt Landgräfin Magdalena Christina Juliane von Hessen-Homburg vor einem im Oval hellbraun hervorgehobenen Ausschnitt im schwarzem Hintergrund. Die Landgräfin ist annähernd en face dargestellt, ihr Kopf mit hoher Stirn leicht nach links gewendet. Das schwarz gelockte Haar ist hinten zusammengebunden und fällt als Haarlocke über der rechten Schulter herab. Sie ist mit einem silbernen, goldbesticktem Kleid und einer Rose mittig im spitzenbesetztem Dekolleté bekleidet, über ihren Schultern liegt ein dunkelblauer Samtmantel, der in weichen Falten den Oberkörper umspielt und dabei die Lichtreflexe auf dem samtig weichen Stoff einfängt. Der Mantel zur Rechten leicht aufgeschlagen und mit Hermelin gefüttert, wodurch ein farblicher Kontrast zum dunkelbauen Oberstoff entsteht. Das Spiel des Stoffes lockert zugleich die Strenge der Porträtdarstellung auf und lässt die Landgräfin wie in Bewegung festgehalten erscheinen.

Stiefelknecht

Der hölzerne Stiefelknecht stammt aus der Wohnung von Ferdinand von Hessen-Homburg (1783-1866), der zurückgezogen in einer kleinen Mansarde der Schloss-Orangerie wohnte, wie bereits als junger Mann. Die Ausstattung der zum Denkmal gewordenen Wohnung, die für seine Sparsamkeit stehen sollte, blieb im Eigentum seiner Nichte Elisabeth von Hessen-Darmstadt, einer Tochter seiner Schwester Marianne. So überdauerte Ferdinands schlichter Stiefelknecht die Zeiten und wurde zum sprechenden Museumsstück des letzten Landgrafen von Hessen-Homburg.

Necessaire Landgraf Ludwigs von Hessen-Homburg

Das mit schwarzem Leder bezogene Necessaire stammt aus dem Besitz des Landgrafen Ludwig von Hessen Homburg (1770-1839). Es umfasst verschiedene Gerätschaften aus Silber, Stahl und Elfenbein. In einem Inventar von 1868 wird das Necessaire wie folgt beschrieben: „Ein schwarzgrünes Etui mit Silberbeschlag, enthaltend: eine kleine Feile u. Pinzette von Stahl, eine kleine Schere von dergl., eine Gabel von Stahl, zwei Messerklingen von dergl., ein Zirkel von dergleichen und Silber, ein Zollstock von 6“ von Silber, ein Zahnstocher von dergl., eine Stahlfeder- und Bleistifthalter von dergleichen, ein Messer u. ein Gabelgriff von dergl., ein Pfriem von Stahl, eine kleine Schreibtafel von Elfenbein.“ Schere und Zahnstocher sind heute verloren. Bereits unter Landgraf Ferdinand diente das Necessaire 1848 als Andenken an den verstorbenen Bruder.

Petschaft mit hessen-homburgischem Wappen, Fürstenhut und Palmwedel

Das Petschaft besteht aus einer Eisenlegierung mit Siegelfläche in längsovaler Form. In die Siegelfläche ist das mit Fürstenhut bekrönte, halbrunde Wappenschild Hessen-Homburgs graviert. Es ist einmal gespalten und zwei mal geteilt und trägt im Zentrum ein Herzschild mit aufrechtem Löwen, der die Zunge streckt und bekrönt ist. Hierin ist das Wappen der Landgrafschaft Hessen zu erkennen. Darum gruppieren sich sechs weitere Felder. Optisch oben rechts steht das Patriarchenkreuz für die Reichsabtei Hersfeld, das Feld daneben, einmal geteilt, oben mit sechsstrahligem Stern, für die Grafschaft Ziegenhain. Das Feld rechts neben dem Herzschild zeigt ebenfalls einen aufrechten, die Zunge streckenden und bekrönten Löwen, wobei hierin die Grafschaft Katzenelnbogen zu sehen ist und gegenüberliegend, in den zwei übereinander schreitenden Löwen, die Grafschaft Diez. Nochmals geteilt ist das Feld optisch unten rechts: Oben symbolisieren zwei achtstrahlige Sterne die Grafschaft Nidda, unten zwei Balken die Grafschaft Isenburg-Büdingen. Das danebenliegende, mit einem Schild belegte Nesselblatt, wiederum steht für die Grafschaft Schaumburg. Das Wappenschild wird an den vertikalen Längsseiten von zwei unten zusammengebundenen Palmwedeln gesäumt. Darüber, auf Höhe der oberen Schildkanten und des Fürstenhuts, die Initialen 'F L Z H', die vermutlich für 'Friedrich Landgraf zu Homburg' stehen. Das Petschaft stammt womöglich aus der Regentschaft Friedrichs II. von Hessen-Homburg zwischen 1680/1681-1708 und die Palmwedel könnten als Ausdruck seiner militärischen Siege, des anschließenden Friedens und einsetzenden Wohlstandes gedeutet werden.

Petschaft mit Wappenschild Hessen-Homburgs

Das Petschaft besteht aus einem gedrechselten Holzschaft und einer hochovalen Siegelfläche aus Eisenlegierung sowie einer hölzernen Abdeckhülse. Die Siegelfläche ziert die königliche Rangkrone, deren verzierter Stirnreif über fünf Blatt- und vier Perlenzinken verfügt. Darüber spannen sich fünf Spangen, die ebenfalls von Perlen geschmückt werden und in deren Mittelpunkt ein Reichsapfel prangt. Die Krone hält einen Wappenmantel aus Hermelin, der links und rechts von jeweils einer mit Quaste besetzten Kordel gerafft wird und so den Blick auf das Wappenschild mit dem Löwen des Landgrafen von Hessen freigibt: Ein aufrechter Löwe mit gegabeltem Schwanz, gestreckter Zunge und alter Grafenkrone. Es handelt sich darüber hinaus um einen bunten Löwen, ausgezeichnet durch fünf Streifenpaare, deren Variante auf Höhe von Unterkinn, Brust, Taille, Knie und Zehen verläuft. An der Unterseite sind zwei mit Bändern und zwei mit einer Schlaufe untereinander hängende Orden am Schild angebracht. Vermutlich handelt es sich dabei um folgende: Heraldisch rechts der Hausorden vom Goldenen Löwen, heraldisch links der Guelphen-Orden. Mittig dürfte es sich bei einem um den Militär-Maria-Theresien-Orden handeln, der zweite lässt sich bisher nicht identifizieren.

Petschaft mit hessen-homburgischem Lotteriedirektionssiegel

Das Petschaft besteht aus einem gedrechselten Schaft aus rötlich-braunem Holz, einer Hülse und einer runden, gravierten Siegelplatte aus einer Kupferlegierung. Die Siegelfläche ziert ein aufrechter Löwe mit gegabeltem Schwanz, gestreckter Zunge und Krone. Es handelt sich um einen bunten Löwen, ausgezeichnet durch fünf Streifenpaare, deren Variante auf Höhe von Hals, Brust, Bauch, Knie und Pranken verläuft.

Petschaft mit Fürstenkrone und Wappen Hessen-Homburgs

Das Petschaft aus Silber hat eine längsovale Siegelfläche. Der Griff ist aus sechs Silberblechstreifen gefertigt, sein Abschluss bildet eine aufgetiefte Schale mit Öse. Die Siegelfläche zeigt eine Fürstenrkone, deren verzierter Stirnreif mit vier Perlen- und fünf Blattzinken versehen ist. Darüber spannen sich drei Spangen, die ebenfalls von Perlen geschmückt werden und in deren Mittelpunkt ein Reichsapfel prangt. Darunter befindet sich ein oben geschweiftes, spitzes Dreiecksschild mit dem Wappen der Landgrafschaft Hessen-Homburgs. Es ist einmal gespalten und zwei mal geteilt und trägt im Zentrum ein Herzschild mit aufrechtem, doppelschwänzigem Löwen, der die Zunge streckt und bekrönt ist. Hierin ist das Wappen der Landgrafschaft Hessen zu erkennen. Darum gruppieren sich sechs weitere Felder. Optisch oben rechts steht das Patriarchenkreuz für die Reichsabtei Hersfeld, das Feld daneben, einmal geteilt, oben mit sechsstrahligem Stern, für die Grafschaft Ziegenhain. Das Feld rechts neben dem Herzschild zeigt ebenfalls einen aufrechten, die Zunge streckenden und bekrönten Löwen, wobei hierin die Grafschaft Katzenelnbogen zu sehen ist und gegenüberliegend, in den zwei übereinander schreitenden Löwen, die Grafschaft Diez. Nochmals geteilt ist das Feld optisch unten rechts: Oben symbolisieren zwei achtstrahlige Sterne die Grafschaft Nidda, unten zwei Balken die Grafschaft Isenburg-Büdingen. Das danebenliegende, mit einem Schild belegte Nesselblatt, wiederum steht für die Grafschaft Schaumburg.

Petschaft mit hessen-homburgischem Marstallamtssiegel

Das Petschaft besteht aus einem gedrechselten Schaft rötlich-braunem Holzes, einer geriffelten Hülse und einer runden, gravierten Siegelplatte aus Kupferlegierung. Die Siegelfläche ziert ein aufrechter Löwe mit gegabeltem Schwanz, gestreckter Zunge und alter Grafenkrone. Es handelt sich um einen bunten Löwen, ausgezeichnet durch fünf Streifenpaare, deren Variante auf Höhe von Schnauze, Brust, Taille, Knie und Pranken verläuft.

Petschaft mit Krone und Wappenschild des hessischen Landgrafen mit Orden

Petschaft aus gedrechseltem Holzschaft, mit glatter Hülse und ovaler, gravierter, angelöteter Siegelplatte aus Kupferlegierung. Die Siegelfläche ziert eine Königskrone, deren verzierter Stirnreif mit fünf Perlenzinken versehen ist. Darüber spannen sich fünf Spangen, die ebenfalls von Perlen geschmückt werden und in deren Mittelpunkt ein Reichsapfel prangt. Darunter befindet sich ein oben geschweiftes, spitzes Dreiecksschild, das einen aufrechten Löwen mit gegabeltem Schwanz, gestreckter Zunge und alter Grafenkrone zeigt. Es handelt sich um einen bunten Löwen, ausgezeichnet durch fünf Streifenpaare, deren Variante auf Höhe von Unterkinn, Brust, Taille, Knie und Zehen verläuft. An der Schildunterseite sind zwei mit Bändern und ein mit Schlaufe daran befestigte Orden angebracht, vermutlich handelt es sich dabei um folgende: Heraldisch links der Hausorden vom Goldenen Löwen, mittig der Militär-Maria-Theresien-Orden und heraldisch rechts der Guelphen-Orden.

Münzstempel mit Wappen der Landgrafschaft Hessen-Homburg

Der Münzstempel besteht aus einer Eisenlegierung und hat eine runde Prägefläche. In die Prägefläche ist das bekrönte, halbrunde Wappenschild Hessen-Homburgs graviert. Es ist einmal gespalten und zwei mal geteilt und trägt im Zentrum ein Herzschild mit aufrechtem Löwen, der die Zunge streckt und bekrönt ist. Hierin ist das Wappen der Landgrafschaft Hessen zu erkennen. Darum gruppieren sich sechs weitere Felder. Optisch oben rechts steht das Patriarchenkreuz für die Reichsabtei Hersfeld, das Feld daneben, einmal geteilt, oben mit sechsstrahligem Stern, für die Grafschaft Ziegenhain. Das Feld rechts neben dem Herzschild zeigt ebenfalls einen aufrechten, die Zunge streckenden und bekrönten Löwen, wobei hierin die Grafschaft Katzenelnbogen zu sehen ist und gegenüberliegend, in den zwei übereinander schreitenden Löwen, die Grafschaft Diez. Nochmals geteilt ist das Feld optisch unten rechts: Oben symbolisieren zwei achtstrahlige Sterne die Grafschaft Nidda, unten zwei Balken die Grafschaft Isenburg-Büdingen. Das danebenliegende, mit einem Schild belegte Nesselblatt, wiederum steht für die Grafschaft Schaumburg. Das Wappenschild wird an den vertikalen Längsseiten jeweils von floralen Ornamenten besäumt. Es handelt sich vermutlich um den mit einem Hammer auf einen Münzrohling zu treibenden Oberstempel.

Porträt Landgräfin Elizabeth von Hessen-Homburg

Das in Aquarellfarbe und Gouache auf Elfenbein ausgeführte Miniaturporträt zeigt Landgräfin Elizabeth von Hessen-Homburg (1770-1840), eine Tochter des englischen Königs George III., im Dreiviertelprofil. Das Bildnis orientiert sich kompositorisch eng an einem 1820 entstandenen Porträt der Landgräfin von Caspar Klotz, von dem zahlreiche Kopien bzw. Varianten bekannt sind. Der unbekannte Kopist wandelte die Farbgebung des Originals jedoch gänzlich ab und bediente sich folglich mit hoher Wahrscheinlichkeit einer druckgrafischen Vorlage, wobei die fehlende Kolorierung frei ergänzt wurde.

Ein Gulden mit Portrait Landgraf Philipps von Hessen-Homburg

Das Münzbild zeigt auf dem Avers das Profilbild Landgraf Philipps von Hessen-Homburg in mittlerem Alter. Am Hals steht das Künstlermonogramms "RS", umlaufend "PHILIPP SOUV. LANDGRAF ZU HESSEN". Auf dem Revers im Münzbild: 1 GULDEN, mit der Jahreszahl 1844. Umlaufend zwei durch eine Schleife zu einem geschlossenen Kranz zusammengebundene Eichenzweige, mit Laub und Früchten.

[Stand der Information: ]